29a – Checkliste Wohnumfeld für Menschen mit Demenz
Informationsblatt Nr. 29a
Die Checkliste stellt beispielhaft Möglichkeiten vor, wie Wohnungen an die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz angepasst werden können. Das Wohnumfeld/ die Wohnung sollte hierbei weitgehend auf die persönlichen Fähigkeiten des demenziell erkrankten Menschen unter Einbeziehung der räumlichen Gegebenheiten abgestimmt werden. Die Veränderungen sind schrittweise dem Krankheitsverlauf anzupassen.
Allgemeine Sicherheit
- Stolperfallen beseitigen, z. B. Läufer entfernen
- Fenster mit abschließbaren Griffen und Kippmöglichkeiten ausstatten
- Regler an Heizkörpern sichern
- Steckdosen mit Sicherung versehen
- Herd und Bügeleisen mit Abschaltautomatik verwenden
- Rauchmelder anbringen, bei Rauchern schwer entflammbare Bettwäsche benutzen
- Feuerzeuge, Kerzen, Streichhölzer sichern, evtl. entfernen
- Reinigungsmittel, Medikamente, Chemikalien und Hygieneartikel sicher aufbewahren
- giftige und stachelige Pflanzen entfernen
- Wohnungstür sollte von außen zu öffnen sein , auch wenn der Schlüssel innen steckt
- allgemein ist auf gute Beleuchtung zu achten, dunkle Ecken und Schatten vermeiden
Eingangsbereich von Wohnung und Flur
- Beleuchtungsintervalle im Treppenhaus verlängern
- Treppenabsatz (z. B. durch Absperrgitter) sichern
- erste und letzte Treppenstufe farblich kennzeichnen
- Flure und Treppenhäuser mit beidseitigen Handläufen versehen
- Eingangstür mit Bewegungsmelder ausstatten
- auf Spiegel im Eingangsbereich (allgemein) verzichten
- Bewegungsmelder als Nachtbeleuchtung nutzen
- Türen mit Funktion des Raumes kennzeichnen
- Türen, die nicht geöffnet werden sollen, kaschieren
- rutschfesten Bodenbelag verwenden
- helle, einfarbige Tapeten (allgemein)
Wohnzimmer
- bei Angst oder Unruhe Fernseher und Radio ausschalten oder entfernen
- gegebenenfalls Zeitschaltuhr am Fernsehgerät anbringen
- bei defekten Geräten ist die Reparatur oft sinnvoller als ein Neukauf
- übersichtlichkeit im Raum beachten, keine spiegelnden Oberflächen
- Telefon mit Nummernspeicher, Großtasten- oder Fototastentelefone bevorzugen
Schlafzimmer
- Beleuchtung vom Bett ausschaltbar installieren und den Weg zur Toilette beleuchten
- Bewegungsmelder oder Geräuschmelder nutzen
- getrennte Schlafzimmer zur Erholung des Ehepartners einrichten
- Hilfsmittel Schlafzimmer: Toilettenstuhl, Pflegebett
Küche
- Festen Sitz-, Arbeits- und Essplatz schaffen
- Reduzierung der technischen Küchenausstattung anstreben
- Gebrauchsgegenstände gut erreichbar und sichtbar positionieren
- Schränke nach Inhalt beschriften oder bebildern, eventuell Schranktüren entfernen
- bei unkontrolliertem Essdrang Kühlschrank sicher verschließen
- große Uhr mit arabischen Zahlen anbringen
- Geschirrspüler und Waschmaschine mit Aquastopp einsetzen
- Herdüberwachung und Rauchmelder installieren
- bei Gasherd Gashahn sperren
- Mikrowelle anstatt Herd
Bad
- Gegenstände in den persönlichen Lieblingsfarben kennzeichnen
- farbige, kontrastreiche Toilettenbrille verwenden
- Thermostatmischbatterie als Verbrühschutz einbauen
- Füllstandmelder für die Badewanne und den Waschtisch installieren
- Badezimmertür nach außen öffnend, Außenentriegelung montieren, ggf. Schlüssel entfernen
- Hilfsmittel Bad: Toilettensitzerhöhung, Badewannenlifter, Duschstuhl, Haltegriffe
Garten und Balkon
- Sitzgelegenheiten, Beschäftigungsecken schaffen und Hochbeete anlegen
- wenn möglich Rundweg anlegen, Gartenteich sichern
- Gelände einzäunen und durch Bepflanzung eingrenzen
- Haltegriffe und Geländer, Rampen fest oder mobil anbringen; Erhöhung der Brüstungshöhe des Balkons
- Bewegungsmelder am Gartentor anbringen